Allgemeine Informationen Sek II

Was ist die gymnasiale Oberstufe?

Die gymnasiale Oberstufe setzt die Bildungs- und Erziehungsarbeit der Sekundarstufe I fort und erweitert sie. Sie schließt mit der Abiturprüfung ab und führt zur Zuerkennung der Allgemeinen Hochschulreife.

Sie dauert drei Jahre und gliedert sich in die Einführungs- und Qualifikationsphase.

In der Einführungsphase werden die Schüler:innen mit den inhaltlichen und methodischen Anforderungen der gymnasialen Oberstufe vertraut gemacht.

Die Qualifikationsphase baut darauf auf und bereitet systematisch auf die Abiturprüfung vor. Die Leistungen der Qualifikationsphase gehen in die Abiturnote ein. Die Abiturprüfung findet am Ende des zweiten Jahres der Qualifikationsphase statt.

Der bisherige Klassenverband bleibt in der Einführungsphase bei uns bestehen und wird nur in wenigen Fächern durch ein Kurssystem ersetzt. In der Qualifikationsphase bildet sich aufgrund der Leistungskurs- und Abiturfächerwahl zunehmend das Kurssystem aus. Durch ein ausgewogenes Verhältnis von verbindlich zu belegenden Fächern und individuellen Schwerpunktsetzungen werden eine gute Allgemeinbildung und die allgemeine Studierfähigkeit sichergestellt.

Organisation der gymnasialen Oberstufe

Wer kann die gymnasiale Oberstufe besuchen?

In die Einführungsphase der gymnasialen Oberstufe kann eintreten, wer die Berechtigung zum Besuch der gymnasialen Oberstufe erworben hat:

➡ am Gymnasium durch Versetzung am Ende der letzten Klasse der Sekundarstufe I

➡ an anderen Schulformen durch den Mittleren Schulabschluss (Fachoberschulreife) mit der Berechtigung zum Besuch der gymnasialen Oberstufe.

In die Einführungsphase kann in der Regel nur neu aufgenommen werden, wer das 19. Lebensjahr noch nicht vollendet hat.

Dauer

Der Besuch der gymnasialen Oberstufe dauert in der Regel drei, wenigstens zwei und höchstens vier Jahre. Wer innerhalb der Vierjahresfrist die Zulassung zur Abiturprüfung nicht mehr erlangen kann, muss die gymnasiale Oberstufe verlassen.

Wie ist der Unterricht organisiert?

Die Fächer der gymnasialen Oberstufe werden in der Einführungsphase in Grundkursen und ab der Qualifikationsphase in Grund- und Leistungskursen unterrichtet.

Grundkurse werden dreistündig, in den ab der Einführungsphase neu einsetzenden Fremdsprachen (bei uns Spanisch) vierstündig unterrichtet.

In der Qualifikationsphase werden zwei Fächer als Leistungskurse gewählt. Sie werden fünfstündig unterrichtet.

Grund- und Leistungskurse unterscheiden sich im Umfang der Themen, in der Intensität ihrer Behandlung und im Grad der methodisch-wissenschaftlichen Erarbeitung.

Welche Fächer werden angeboten?

Die Unterrichtsfächer in der gymnasialen Oberstufe sind folgenden drei Aufgabenfeldern zugeordnet:

dem sprachlich-literarisch-künstlerischen

dem gesellschaftswissenschaftlichen

dem mathematisch-naturwissenschaftlich-technischen.

Die Fächer Religionslehre und Sport gehören keinem Aufgabenfeld an.

Im Abitur müssen alle Aufgabenfelder mit mindestens einem Fach abgedeckt sein.

Folgende Fächer bieten wir an:

Vertiefungsfächer/-kurs

  • Unterricht in Vertiefungsfächern wird insbesondere in Deutsch, Mathematik und den Fremdsprachen angeboten und dient der Intensivierung der individuellen Förderung.
  • Der Unterricht setzt an dem individuellen Leistungsstand der Schüler:innen an und fördert sie auf allen Leistungsniveaus.
  • Vertiefungsfächer werden zweistündig unterrichtet und können im halbjährigen Wechsel belegt werden.
  • Anstelle von Leistungsnoten erhalten die Schüler:innen in geeigneter Form im Verlauf des Unterrichts in den Vertiefungsfächern Rückmeldungen über den jeweils erreichten individuellen Lernfortschritt.
  • Unterricht in den Vertiefungsfächern wird zwar auf die verpflichtend zu belegende Wochenstundenzahl angerechnet, kann jedoch nicht im Rahmen der Gesamtqualifikation in die Abiturnote einfließen.

Welche Abschlüsse sind erreichbar?

Allgemeine Hochschulreife

Mit dem Bestehen der Abiturprüfung wird die Allgemeine Hochschulreife erworben. Sie berechtigt zum Studium an einer Hochschule und öffnet zugleich den Weg in eine berufliche Ausbildung außerhalb der Hochschule.

Schulischer Teil der Fachhochschulreife

Schüler:innen, die die gymnasiale Oberstufe vor dem Abitur verlassen, können bei entsprechenden Leistungen den schulischen Teil der Fachhochschulreife erwerben.
Dies ist frühestens am Ende des ersten Jahres der Qualifikationsphase möglich. Die zugrunde gelegten Leistungen müssen in zwei aufeinander folgenden aufsteigenden
Halbjahren erbracht worden sein.
Der schulische Teil der Fachhochschulreife wird gemäß der „Vereinbarung zur Gestaltung der gymnasialen Oberstufe und der Abiturprüfung“ von den Bundesländern mit Ausnahme von Bayern und Sachsen gegenseitig anerkannt.
Die (volle) Fachhochschulreife wird zuerkannt, wenn zusätzlich zum schulischen Teil der Fachhochschulreife eine Berufsausbildung nach Bundes- oder Landesrecht beziehungsweise ein einjähriges gelenktes Praktikum nachgewiesen wird. Auch diese wird von den Bundesländern mit Ausnahme von Bayern und Sachsen gegenseitig anerkannt.

  • Broschüre „Das Praktikum zum Erwerb der Fachhochschulreife in NRW“

https://broschuerenservice.nrw.de/msb-duesseldorf/shop/Das_Praktikum_zum_Erwerb_der_Fachhochschulreife_in_Nordrhein-Westfalen

  • Merkblatt zum Erwerb der Fachhochschulreife

https://www.schulministerium.nrw/sites/default/files/documents/Merkblatt-zum-Erwerb-der-Fachhochschulreife.pdf